In der Softwareentwicklung ist die Autorisierung ein kritischer Sicherheitsaspekt, der nach der Authentifizierung eines Benutzers oder Prozesses stattfindet. Während Authentifizierung die Identität einer Person oder eines Dienstes bestätigt, befasst sich die Autorisierung mit der Frage, welche Rechte und Privilegien dem authentifizierten Akteur zugeordnet werden sollen. Ziel der Autorisierung ist es, sicherzustellen, dass nur zugelassene Benutzer oder Prozesse Zugang zu bestimmten Daten, Funktionen oder Ressourcen erhalten.
Der Prozess der Autorisierung erfolgt typischerweise durch ein Regelwerk oder eine Richtlinie, die definiert, welche Aktionen die Benutzer ausführen dürfen. Dies kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden, von einzelnen Dateien oder Daten bis hin zu komplexen Systemfunktionen. Die Regeln können basierend auf Benutzerrollen, Sicherheitsstufen, Kontext oder anderen Faktoren festgelegt werden.
Moderne Systeme und Anwendungen nutzen oft Role-Based Access Control (RBAC) oder Attribute-Based Access Control (ABAC) Ansätze, um Autorisierungsentscheidungen zu treffen. Bei RBAC werden Benutzern Rollen zugewiesen und jede Rolle ist mit bestimmten Zugriffsrechten verknüpft. ABAC hingegen ermöglicht eine feingranularere Steuerung, indem es Attribute wie Zeit, Ort oder sogar dynamische Bedingungen in die Entscheidungsfindung einbezieht.
Im Bereich der Software- und Webentwicklung ist die Autorisierung ein fortlaufender Prozess, der Teil des Sicherheits-Lebenszyklus jeder Anwendung sein sollte. Sie dient nicht nur dazu, die Datenintegrität und Vertraulichkeit zu wahren, sondern auch, um Compliance-Richtlinien einzuhalten und das Risiko von unbefugtem Zugriff und damit verbundenen Sicherheitsverletzungen zu minimieren. Eine korrekt umgesetzte Autorisierung ist somit ein Eckpfeiler für den sicheren Betrieb von Informationssystemen.