Dependency Injection (DI) ist ein fundamentales Designmuster in der modernen Softwareentwicklung, das darauf abzielt, die Flexibilität, Wartbarkeit und Testbarkeit von Anwendungen zu verbessern. Statt Abhängigkeiten (wie Service-Klassen, Datenbankverbindungen oder Konfigurationen) innerhalb eines Objektes direkt zu erzeugen, werden diese von außen übergeben, was man als "Injektion" bezeichnet.
Durch dieses Vorgehen wird eine lose Kopplung erreicht – ein Schlüsselfaktor für modulare Softwarearchitekturen. Objekte sind dadurch nicht mehr zwingend an konkrete Implementierungen ihrer Abhängigkeiten gebunden, was es ermöglicht, diese Abhängigkeiten dynamisch zur Laufzeit zu ersetzen oder auszutauschen. Vor allem in Testumgebungen ist das von Vorteil, da so zum Beispiel leicht Mock-Objekte injiziert werden können, um das Verhalten in einer kontrollierten Umgebung zu simulieren.
Im Grunde erleichtert Dependency Injection das Einhalten des Prinzips der Inversion of Control (IoC), bei dem die Kontrolle über die Abhängigkeiten an ein externes System – meist einen IoC-Container oder ein DI-Framework – übergeben wird. Dieser Container ist dafür zuständig, die benötigten Abhängigkeiten zur richtigen Zeit bereitzustellen und sie in das jeweilige Zielobjekt einzufügen.
Es gibt verschiedene Arten der Dependency Injection, zu den gängigsten zählen:
Der Einsatz von DI erleichtert somit das Prinzip des "Single Responsibility" – wobei jede Klasse genau eine Aufgabe übernimmt – und trägt zu einem sauberen, erweiterbaren Code bei. Darüber hinaus spielt DI eine zentrale Rolle in vielen modernen Frameworks, wie z.B. Spring in Java oder ASP.NET Core und fördert die Entwicklung von Software, die sowohl wartbar als auch skalierbar ist.