Im Bereich der Softwareentwicklung ist der Begriff "Build" von zentraler Bedeutung und bezeichnet einen Kernprozess in der Erstellung von Software. Der Begriff kann sowohl als Verb ("to build") als auch als Substantiv ("a build") genutzt werden.
Als Verb impliziert "build" den Prozess des Erstellens bzw. Kompilierens von Software aus ihrem Quellcode. Der Quellcode, geschrieben in einer oder mehreren Programmiersprachen, ist eine Sammlung von Anweisungen und Befehlen, die von Menschen verfasst wurden. Diese Anweisungen müssen jedoch in eine Form umgewandelt werden, die von Computern verstanden und ausgeführt werden kann. Genau hier kommt der Build-Prozess ins Spiel.
Der Build-Prozess besteht aus mehreren Schritten, die vom einfachen Kompilieren des Quellcodes zu Maschinencode bis hin zu komplexeren Aktivitäten wie dem Linking (Verbinden verschiedener Code-Module), der Optimierung oder dem Packaging (Erstellen der ausführbaren Pakete) reichen können. Build-Automatisierungstools und Continuous Integration Systeme wie Jenkins, GitLab CI oder Travis CI spielen in modernen Entwicklungsprozessen eine Schlüsselrolle, um diesen Prozess zu beschleunigen und zu standardisieren.
Ein Build umfasst üblicherweise auch das Zusammenfassen aller Ressourcen, die benötigt werden, um die Software auszuführen. Dies beinhaltet Bibliotheken, Datenbanken, Konfigurationsdateien und sonstige Dateien. Nach Abschluss eines erfolgreichen Build-Vorgangs resultiert daraus eine ausführbare Anwendung oder ein ausführbares Update dieser Anwendung.
Als Substantiv bezeichnet "a build" hingegen das Ergebnis dieses Prozesses. Ein Build in diesem Sinne ist die konkrete Ausführungsform der Software, die nach dem Kompilieren und allen anderen Schritten des Build-Prozesses entstanden ist. Dies kann z.B. eine .exe-Datei für Windows oder eine .app-Datei für MacOS sein.
Es ist wichtig zu beachten, dass zwischen unterschiedlichen Builds Differenzen auftreten können, die durch verschiedene Konfigurationen, Zielumgebungen (z.B. Entwicklung, Test, Produktion), Plattformen oder durch Einfügen neuer Funktionen oder Bugfixes entstehen.
In professionellen Umgebungen wird oft von "Build Number" oder "Build ID" gesprochen. Diese eindeutigen Kennzeichnungen helfen, verschiedene Versionen eines Software-Produkts zu identifizieren und zu verwalten. Das automatische Hochzählen der Build-Nummern ist ein gängiger Bestandteil von Continuous Integration/Delivery-Strategien.
Die Stabilität und Qualität eines Builds ist entscheidend, da Fehler oder Unvollständigkeiten auf dieser Ebene weitreichende Folgen haben können und den gesamten Entwicklungsprozess beeinträchtigen. Somit nimmt das Build-Management eine kritische Rolle innerhalb des Software-Entwicklungs-Lebenszyklus ein und erfordert eine enge Abstimmung zwischen Entwicklern, Testern und dem Operations-Team.