Ein FPGA (Field-Programmable Gate Array) ist eine Art integrierter Schaltkreis, der sich durch seine nachträgliche Programmierbarkeit auszeichnet. Anders als herkömmliche Mikroprozessoren, deren Struktur und Funktion von vornherein festgelegt sind, können FPGAs vom Kunden oder Entwickler nach der Herstellung konfiguriert und somit an spezifische Anforderungen angepasst werden. Diese Flexibilität ermöglicht es, maßgeschneiderte Logikschaltungen zu entwickeln, die für eine Vielzahl von Anwendungen zugeschnitten sind.
FPGAs bestehen aus einer Matrix von programmierbaren Logikblöcken, die über ein Netzwerk von konfigurierbaren Verbindungen miteinander kommunizieren können. Diese Logikblöcke können aus einer Vielzahl von logischen Funktionen bestehen, darunter elementare Logikgatter wie AND, OR und NOT, aber auch komplexere Funktionen, die ganze rekonfigurierbare Prozessoreinheiten umfassen können. Zudem besitzen FPGAs oft spezielle Hardwarekomponenten wie Multiplizierer, Speicherblöcke und E/A-Ports, um ihren Einsatzbereich zu erweitern.
Die Programmierung eines FPGAs erfolgt üblicherweise über eine spezielle Hardwarebeschreibungssprache wie VHDL (VHSIC Hardware Description Language) oder Verilog. Diese Sprachen erlauben es Ingenieuren und Entwicklern, sehr präzise anzugeben, wie der FPGA funktionieren soll. Nach dem Entwurf wird dieser in eine Bitstream-Datei übersetzt, welche dann auf den FPGA geladen wird, um die Logikblöcke und Verbindungen entsprechend zu konfigurieren.
FPGAs werden in einer Reihe von Anwendungsbereichen eingesetzt, darunter:
Die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von FPGAs macht sie zu einem mächtigen Werkzeug in der Elektronikentwicklung. Allerdings erfordern sie auch tiefgehende Kenntnisse in der digitalen Schaltungstechnik und den entsprechenden Hardwarebeschreibungssprachen, um ihr volles Potenzial ausschöpfen zu können. Mit der steigenden Bedeutung von kundenspezifischen Lösungen und schnellen Entwicklungszyklen werden FPGAs jedoch immer wichtiger in der Welt der Softwareentwicklung und digitalen Systemgestaltung.