Cross-Site Scripting (XSS) stellt eines der größten Risiken für die Sicherheit von Webanwendungen dar. Bei dieser Art von Angriff fügt der Angreifer bösartigen Code, üblicherweise JavaScript, in eine Webseite ein, die von anderen Nutzern aufgerufen wird. Diese Sicherheitslücke beruht darauf, dass die betroffene Webanwendung Benutzereingaben nicht ausreichend überprüft, bevor sie diese in der Ausgabe anzeigt. Dies kann beispielsweise in Kommentarfeldern, Suchanfragen oder in anderen Bereichen, die Benutzereingaben erlauben, auftreten.
Es gibt verschiedene Arten von XSS-Angriffen, unter anderem:
1. Reflektiertes XSS: Hier wird der bösartige Skriptcode durch eine URL oder einen direkten Nutzereingang an die Webseite gesendet und direkt in der Antwortseite ausgeführt. Reflektierte XSS-Angriffe erfordern oft eine Interaktion seitens des Opfers, wie etwa das Klicken auf einen manipulierten Link.
2. Persistierendes (gespeichertes) XSS: Bei dieser Methode wird der bösartige Code direkt auf dem Server in einer Datenbank, einer Nachricht, einem Kommentar oder einem anderen Speichermedium abgelegt. Dieser Code wird dann regelmäßig an verschiedene Benutzer ausgeliefert, ohne dass eine weitere Interaktion mit dem Angreifer erforderlich ist.
3. DOM-basiertes XSS: Dieser Angriff findet komplett auf der Client-Seite statt, wenn der Skriptcode durch Manipulation des Document Object Model (DOM) zur Ausführung gebracht wird. Das schädliche Skript wird dabei nicht vom Server geliefert, sondern es werden Schwachstellen in JavaScript oder in der Client-Seite der Anwendung ausgenutzt.
Die Auswirkungen eines XSS-Angriffs können gravierend sein. Angreifer können Session-Cookies stehlen, wodurch sie die Kontrolle über Benutzerkonten erlangen, persönliche Daten ausspionieren, Phishing-Angriffe durchführen oder ungewollte Aktionen im Namen des Nutzers auslösen, wie z.B. das Posten von Inhalten oder das Ausführen von Transaktionen.
Um sich vor XSS zu schützen, müssen Webentwickler sämtliche Benutzereingaben sowohl auf der Client- als auch auf der Serverseite sorgfältig validieren und bereinigen (sanitizing). Hierbei ist die Verwendung von sogenannten Escape-Funktionen wichtig, die Eingaben so umwandeln, dass sie als normale Textausgaben und nicht als ausführbarer Code interpretiert werden. Moderne Webanwendungen setzen oft auch Content Security Policy (CSP) ein, eine zusätzliche Sicherheitsebene, die den Browser anweist, nur Skripte von genehmigten Quellen auszuführen.
Zusammenfassend ist XSS eine Bedrohung, die jeden Webanwender betrifft, und sowohl Entwickler als auch Benutzer sollten für die Risiken sensibilisiert sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.