Die Kapselung, auch als Datenkapselung oder Encapsulation bekannt, stellt eines der grundlegenden Prinzipien der objektorientierten Programmierung (OOP) dar. Sie bezieht sich auf den Vorgang, bei dem die internen Details oder die Implementierung eines Objekts hinter einer wohldefinierten Schnittstelle verborgen werden. Durch dieses Konzept wird erreicht, dass die Funktionsweise eines Objekts nach außen hin über eine klar geregelte Art und Weise genutzt werden kann, ohne dass die Nutzer oder andere Objekte im System Kenntnis über die interne Realisierung oder den Zustand des betreffenden Objekts haben müssen.
Klassischerweise involviert Kapselung das Verbergen von Klassenattributen (also von Daten), indem diese als "private" oder "protected" deklariert werden. Dadurch wird der direkte Zugriff von außerhalb der Klasse verhindert und es werden ausschließlich bestimmte Methoden (öffentlich zugängliche "public" Funktionen) zur Verfügung gestellt, über die dann mit dem Objekt interagiert werden kann. Dies sind typischerweise Methoden, um den Wert der versteckten Variablen abzufragen (Getter) oder zu setzen (Setter).
Ein Hauptvorteil der Kapselung ist die Modularität. Da Komponenten eines Systems als unabhängige Module behandelt werden, in denen die Details der Implementierung nicht sichtbar sind, kann jedes Modul isoliert betrachtet und geändert werden, ohne dass dies weitreichende Auswirkungen auf den Rest des Systems hat. Dies erleichtert sowohl das Testen als auch die Wartung des Codes.
Weiterhin verbessert Kapselung die Wartbarkeit und die Flexibilität von Software. Änderungen an der internen Struktur eines Objekts können vorgenommen werden, ohne dass die Nutzenden des Objekts Änderungen an ihrem eigenen Code vornehmen müssen, solange die öffentliche Schnittstelle konstant bleibt. Dies erlaubt Entwicklern, die Performance zu optimieren, Fehler zu beheben und die interne Logik zu verbessern, ohne die Stabilität des gesamten Systems zu beeinträchtigen.
Zudem kann Kapselung dazu beitragen, bestimmte Sicherheitsaspekte innerhalb einer Softwareanwendung zu gewährleisten, indem sie verhindert, dass unautorisierte oder fehlerhafte Manipulationen an den Daten eines Objekts vorgenommen werden. Indem Zugriffsberechtigungen strikt verwaltet und überwacht werden, trägt Kapselung zum Schutz der Integrität des Objekts bei.
Kapselung ist somit ein wesentliches Konzept in der modernen Softwareentwicklung, das zur Realisierung sauber strukturierter, wartbarer und sicherer Software beiträgt. Indem sie die Interna eines Objekts abschirmt und eine klar definierte Schnittstelle anbietet, macht sie Code nicht nur robuster und leichter verständlich, sondern stellt auch einen Baustein guter Softwarearchitektur dar.